Es waren nicht die besten Sterne, unter denen sich Dirk Zöllner und André Gensicke im September 1986 in Bulgarien erstmalig begegneten. Sie spielten in verschiedenen Bands (Chicoreé und Lama), jedoch auf einer gemeinsamen Tour – und sie liebten dieselbe Frau. Letztendlich wurde sie die Managerin der beiden. Ende 1987 gründeten sie in dieser Konstellation Die Zöllner und pimpten das Duo, anlässlich eines Vorkonzertes beim „Godfather of Soul“ – Mister James Brown, am 16. Juni 1988 zur Bigband.
Das über 10-köpfige Schlachtschiff steuerten Zöllner und Gensicke seelenruhig und souverän, mit wechselnden Mannschaften, durch die Wogen der deutschen Wendezeit. 10 Jahre später, nach 6 Alben und etwa 850 Konzerten, zerschellte ihr Traum 1997 am Eisberg der zwischenmenschlichen Gefühle.
Kapitän und Steuermann heuerten getrennt auf neuen Schiffen an. Fünf Jahre Stille ließen den Eisberg schmelzen, und anlässlich des 40. Geburtstages von Dirk Zöllner führte André Gensicke die generalüberholte Bigband zu neuen Erfolgen auf die Bühne. In Folge fanden sich Zöllner und Gensicke wieder. Eine Tour durch Israel (2003), das interaktive Pop-Projekt „Café Größenwahn“ (2004), eine Bigbandtour (2005), das erfolgreiche Heinrich-Heine-Programm „Club der toten Dichter“ (2006), die 2008 erschienene CD „7Sünden“, und die folgenden CD’s „Uferlos“(2012), „In Ewigkeit“(2015) und „Dirk&Das Glück“(2017) zeugen von einer neuen menschlichen und musikalischen Qualität der Zusammenarbeit und immenser Kreativität.
Fast 30 Jahre dauert diese Liaison nun an. Seit einiger Zeit stehen Zöllner und Gensicke ohne großes Besteck im Duo Infernale auf der Bühne, haben sowohl alte Hits als auch neue Stücke entkrautet und in zeitgemäßes musikalisches Gewand gehüllt und beweisen damit, dass weniger oft mehr ist. In erfrischender Art geben die beiden Anekdoten aus ihrer (nach eigenem Wortlaut) längsten Liebesbeziehung mit allen Höhen und Tiefen zum Besten. Vom gestrichenen Dispokredit der Berliner Sparkasse dank verbotener Liebe zu einer Prostituierten über Falten jenseits der 35 bis zu James Browns Tanzmöhre – die Wahrheit muss ans Licht!
Dank der Mischung aus musikalischer Versiertheit und großer Experimentierfreude gerät jeder Auftritt zu einer Premiere.