Faust I als semantisch-humoristischer Abend. Die Leute werden den Stoff nicht nur verstehen, sie werden auch über ihn lachen können. Zwei unmöglich scheinende Aufgaben, die Jonas Schütte für diesen Abend löst.
Die Geschichte selbst ist ein philosophischer Abend, den Goethe beinah sein ganzes Leben lang verfasst hat. Was bedeutet uns Faust noch? Was hat das mit mir zu tun? Anders als bei anderen Theaterabenden sollen diese Fragen wirklich, in dokumentarischem und biografischem Stil, auf die Bühne gebracht werden. Von nur einer Person, in der das alles vereint wird.
Faust ist ein Sinnbild für den alten weißen Mann. Er ist außerdem ein Sinnbild dafür, dass sich der alte weiße Mann rausnehmen darf, was er will, zum Beispiel das Gretchen.
Und dann sind da ja noch Gott und Teufel, die Gegenpole, die eigentlich erst dann richtig Spaß machen, wenn sie ein und dieselbe Person sind.
Jonas Schütte macht sich auf die Suche nach dem, wozu dieses präzise ausgearbeitete Stück noch gut sein kann.
Reden wir darüber. Reden wir über unseren Blick darauf.
Und vor allem, um Himmels Willen, lachen wir darüber.